Jugend in der Christengemeinschaft

LOGOS - Consecrating Humanity

Internationale Festtage 2022 - 100 Jahre Christengemeinschaft

Durch eine Besprechung der Jugend Crew, die etwas länger gedauert hatte als geplant, musste ich mich beeilen, um nicht allzu spät zu der ersten Einheit meines Workshops zu kommen. Ich joggte über den Schulhof der Waldorfschule Dortmund. Von oben hörte ich leise Gesänge, die mir den Weg in den Musikraum, bis hin zu meinem Gesangsworkshop leiteten. Ein Schauer lief meinen Rücken herab. Schnell lief ich die Treppen herauf und stolperte in den Raum. Herzlich wurde ich empfangen und spätestens nach den ersten gesungenen Tönen breitete sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht aus. Die Musik erfüllte mich und machte mich so unglaublich glücklich, wie lange nicht mehr.

Meine Name ist Esrah van Boetzelaer, ich bin 19 Jahre alt und war als Mitglied der Jugend-Crew bei der LOGOS-Tagung in Dortmund im Herbst 2022, welche im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Christengemeinschaft stattfand, mit dabei.

Voller Vorfreunde strömten die vielen Teilnehmer am Tag der Anreise auf das weitläufige Gelände der Waldorfschule in Dortmund und füllten und belebten die Gebäude und Plätze. Jeder Gast bekam einen Workshop zugeteilt, den er in den kommenden drei Tagen belegen würde. Die Stimmung war ausgelassen und voller Nervenkitzel. Am Nachmittag versammelten sich alle in einem, extra für die Tagung errichteten, Festzelt. Mit dicht an dicht sitzenden Teilnehmern, die den Ankündigungen und Reden lauschten, wurde die Tagung eröffnet, die ein großer Erfolg werden sollte.

Jeden Morgen wurden die Jugendlichen Tagungsteilnehmer, welche in Klassenräumen und der Sporthalle schliefen, gesanglich geweckt. Nach dem Frühstück wurde der Besuch einer Priesterweihe, oder einer Menschenweihehandlung, welche jeden Tag an acht verschiedenen Altären in verschiedenen Sprachen zelebriert wurde, angeboten. Eine Menschenweihehandlung täglich ist besonders für Jugendliche gestaltet worden. In dieser wurde besonders viel gesungen. Daraufhin nahm man entweder an seinem Workshop oder an einem der vielen angebotenen Vorträge teil. Anschließend gab es Mittagessen und am Nachmittag wieder Workshops und Vorträge. Am Abend wurde ein „Nachtcafe“ veranstaltet, in welchem wir uns mit den anderen gut 600 Jugendlichen austauschten, tanzten, lachten, sangen, und den Abend so genossen.

Wir als Jugend-Crew unterstützten die vielen angereisten Jugendlichen, halfen ihnen bei Fragen und sich einzufinden, sorgten dafür, dass sie nicht allzu spät ins Bett kamen, und vieles mehr. Wir bauten mit auf und um und planten und probten eine Aufführung für die anderen Teilnehmer für unsere Michaeli-Feier, welche am Sonntagabend für alle im großen Zelt stattfand. Außerdem standen wir auch den anderen Teilnehmern mit Rat und Tat auf verschiedenen Sprachen zur Verfügung, was eine besondere Herausforderung für uns darstellte. Es war sehr interessant, Jugendliche aus anderen Gemeinden aus aller Welt kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. Die gemeinsame Arbeit schweißte uns zusammen und ließ uns eine ganz besondere Bindung zueinander aufbauen.
Was mich vor allem Inspirierte war die Vermischung der Generationen. In den Vorträgen, welche man zweimal am Tag besuchen konnte, sah man aufmerksame Zuhörer jeden Alters. Denn die angesprochenen Themen waren für alle Altersstufen interessant. Über den Tag hinweg unterhielt ich mich mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Altersgruppen. Beim Essen, welches in verschiedenen Zelten stattfand und von einem Catering-Service organisiert worden war, saßen wir mit vielen verschiedenen, oft fremd zu scheinenden, Personen dicht an dicht zusammen und kamen ins Gespräch über die unterschiedlichsten Themen.

Die gesamte Tagung war voll von guter Stimmung und Lachen, aber auch geprägt von stillen und besinnlichen Momenten, was sie zu etwas sehr Besonderem machte. Wieder einmal konnte ich erleben, was es für mich bedeutet, Teil der Christengemeinschaft zu sein. Ich bin sehr dankbar, dass dem 100-jährigen Jubiläum der Christengemeinschaft ein so toller und würdiger Rahmen gegeben wurde und dass ich einen kleinen Teil zum Gelingen des Großen und Ganzen beitragen durfte.

Esrah van Boetzelaer, 19, Gemeinde Köln